Unsere Arbeit
Neben so viel aufregendem, kulturellem Programm sind wir natürlich weiterhin fleißig mit unserer Arbeit in PRAJNA beschäftigt.
Der Schwerpunkt liegt hier besonders auf der Büroarbeit, wo wir bisher mehrere Flyer für diverse Projekte erstellt haben, Fallstudien geschrieben, englische Texte korrigiert und erstellt und Dankeskarten für Spender gebastelt und geschrieben haben.
Oft haben wir auch die Möglichkeit, das Frauen- und Kinderprojekt zu begleiten, welches primär in den Dörfern um Mangalore arbeitet. Hier erfahren wir, wie Frauen und Kinder in ihren Rechten bestärkt werden und wie Frauen Wege finden können, finanziell unabhängiger zu werden. Für uns ein sehr spannendes Projekt!
Es gibt also immer genug für uns zu tun, sodass wir rund um die Uhr beschäftigt sind.
Sehr am Herzen liegen uns jedoch die Sonntage, an welchen wir unsere Mädchen im Heim besuchen. Mit offenen Armen empfangen sie uns und freuen sich sehr über die Gesellschaft von ihren „akkas“. Jeden Sonntag haben wir verschiedene Spiele oder Aktionen vorbereitet. Wir haben z.B. schon Trolle, Karten und Tiere mit ihnen aus Papier gebastelt, haben ihre Hände aufgemalt, ausgeschnitten, verziert und an die Wand gehängt, haben Säckchen mit ihnen genäht und diese für Nikolaus gefüllt, Spiele gespielt und gesungen und vieles mehr. Nächste Woche folgt unsere erste Übernachtung im Mädchenheim, bei welcher wir eine kleine Weihnachtsfeier mit verschiedenen Aktionen (diverse Workshops zu verschiedenen Themen, Basteln von z.B. Weihnachtskarten oder Weihnachtsmännern, Spiele und vieles mehr) veranstalten. Die Mädchen haben immer großen Spaß an den verschiedensten Aktionen und zeigen uns dies sehr offen, worüber wir uns sehr freuen.
Alle 15 Tage dürfen wir auch ein weiteres Kinderheim von PRAJNA besuchen, welches jüngere Kinder beherbergt. Obwohl die Kinder kaum Englisch und wir wenig Kannada können, funktioniert die Kommunikation mit ihnen gut und wir haben schon verschiedene Bastelaktionen und Spiele erfolgreich mi ihnen durchgeführt.
Ein paar Tage auf dem Land
Für vier Tage haben wir letzte Woche bei unserer Mentorin, welche ein Haus 1,5 Stunden außerhalb der Stadt bewohnt, gelebt. Für uns war dies eine sehr besondere Erfahrung, da sich das Leben in der Stadt doch sehr vom Landleben unterscheidet.
Wir haben einen Einblick in die Landarbeit in Indien gewonnen, welche in den Familien manuell verrichtet wird. Tag ein Tag aus werden z.B. Kokosnüsse geerntet, die Schale entfernt und die Frucht anschließend getrocknet um später industriell das Kokosnussöl extrahieren zu können. An Arbeit mangelt es sicherlich nicht, aber im Gegenzug kann die Familie sich an eigens angebautem Obst und Gemüse erfreuen.
Unsere Mentorin hat uns auch einen Jain-Tempel in der Nähe gezeigt, welcher für seine 1000 Säulen bekannt ist. Leider kamen wir mit dieser Religion bisher wenig in Kontakt, da sie nicht sehr verbreitet ist. Umso aufregender war es, nun mehr über die Religion zu lernen und mit echten Jains in Kontakt zu kommen.
Da ein weiteres Mädchenheim, welches von PRAJNA betrieben wird, in der näheren Umgebung liegt, nutzten wir die Gelegenheit, die Mädchen von „Preethi Sadan“ (Haus der Liebe) kennenzulernen. Wir wurden sehr herzlich und mit großer Freude empfangen und drei der Mädchen zeigten uns den berühmten Tempel der Stadt. Mit 500 weiteren Besuchern haben wir dort in einer Art Massenabfertigung unser Mittagessen erhalten und im Anschluss dem Elefanten des Tempels einen Besuch abgestattet. Dieser war so trainiert, dass er zwischen verschiedenen Gaben von den Besuchern unterscheiden konnte: Früchte hat er selbst verspeist und Geld sowie Kokosnüsse an das Tempelpersonal weitergereicht. Für eine kleine Spende wurde man mit einer Segnung belohnt, bei welcher er mit seinem Rüssel auf dem Kopf des Geldgebers klopfte. Für uns eine einmalig schöne Erfahrung!
Wie ihr seht, sind wir hier ziemlich involviert in Arbeit und kulturelle Aktivitäten und sind sehr dankbar, so viel erleben zu dürfen.
Auch wenn wir nach 3 Monaten behaupten können, „angekommen“ zu sein und in die Kultur eingetaucht zu sein, werden wir jeden Tag aufs Neue von der Vielfalt Indiens fasziniert. Trotz allem ist die Weihnachtsstimmung auch bei uns angekommen und wir wünschen euch allen eine entspannte, besinnliche Adventszeit und weiße Weihnacht!